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Stanislaw Lem ist tot! ,(

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Komond
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jedwab poszewki
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Stanislaw Lem ist tot! ,(

Beitrag von Komond »

Aus gegeben Anlass eine nette Geschichte von ihm, die einen immer wieder Nachdenklich stimmt:

Stell' Dir vor, Du hast bei einem Wettbewerb den folgenden Preis gewonnen:

Jeden Morgen, stellt Dir die Bank 86.400 Euro auf Deinem Bankkonto zur Verfügung.

Doch dieses Spiel hat - genau wie jedes andere auch gewisse Regeln.

Die erste Regel lautet:

Alles was Du im Laufe des Tages nicht ausgegeben hast, wird Dir wieder weggenommen, Du kannst das Geld nicht einfach auf ein anderes Konto überweisen, Du kannst das Geld nur ausgeben.

Aber jeden Morgen, wenn Du erwachst,
stellt Dir die Bank erneut 86.400 Euro für den kommenden Tag auf Deinem Konto zur Verfügung.

Die zweite Regel ist:

Die Bank kann das Spiel ohne Vorwarnung beenden, zu jeder Zeit kann Sie
sagen:
Es ist vorbei das Spiel ist aus.
Sie kann das Konto schließen und Du bekommst kein Neues mehr.


Was würdest Du tun?

Du würdest Dir alles kaufen, was Du möchtest?
Nicht nur für Dich selbst, auch für alle anderen Menschen, die Du liebst?
Vielleicht sogar für Menschen, die Du nicht einmal kennst, da Du das nie alles für dich allein ausgeben könntest?

In jedem Fall aber würdest Du versuchen, jeden Cent so auszugeben, dass Du ihn bestmöglich nutzt, oder?

Weißt Du, eigentlich ist dieses Spiel die Realität.

Jeder von uns hat so eine "magische Bank". Wir sehen sie nur nicht, denn die

Bank ist die Zeit. Jeden Morgen wenn wir aufwachen, bekommen wir 86.400 Sekunden Leben für den Tag geschenkt und wenn wir am Abend einschlafen, wird

uns die übrige Zeit nicht gut geschrieben.

Was wir an diesem Tag nicht gelebt haben, ist verloren, für immer verloren.

Gestern ist vergangen.

Jeden morgen beginnt sich das Konto neu zu füllen, aber die Bank kann das Konto jederzeit auflösen, ohne Vorwarnung.

Was machst Du also mit Deinen täglichen 86.400 Sekunden?
Sind sie nicht viel mehr Wert als die gleiche Menge in Euro?

Also fang an, Dein Leben zu leben!
Unser taeglichen Senf gib uns heute

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Ar Adan
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Beitrag von Ar Adan »

witziger teil:
Ich mache so gut wie jedes Wochende ne LAN (ohne Schlaf) oder ziehe mit meinen Kumpels los und zech die Nacht durch,und gebe vllt sogar mein Geld genau so aus wie meine Sekunden.

ernster teil:

Haste Recht,deswegen genieße ich au soviel wie es nur geht,ich nehme das Leben glaube ich noch nicht ernst genuf um das zu sehen :/

Auf jeden Fall ist das ein netter Text der zum Nachdenken anregt,gut gebrüllt Löwe ;)
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Safira
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Beitrag von Safira »

Ein schöner Bezug und Überleitung zum Leben und dessen Kosbarkeit. :)

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snikk
Altes Eisen
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Beitrag von snikk »

hmm - kerstin hat recht ^^

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Black-Sonic
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Beitrag von Black-Sonic »

Immer dies physiker, die stunden in sekunden umrechnen können ^^

ne aber is echt was wahres dran, aber ich find man kann des ganze nicht sooo verallgemeinern, weil jeder genießt anders und würd vl auch anders des "geld" ausgeben. Aber da ich bis jetzt immer nach dem mottos lebe:

Was einem nicht umbringt, macht einem nur stärker.
Ich lebe das hier und jetzt.

mfg Patrick
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

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Jester
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Beitrag von Jester »

Naja, es ist da teilweise schon was wahres dran, jedoch kann man das nicht verallgemeinern. Man muss auch mal über die Menschen nachdenken, die gar nicht die Gelegenheit haben jede Sekunde so zu leben wie sie wollen, geschweige denn zu genießen. Da fällt mir spontan das neue Lied von Fettes Brot ein "Soll das alles sein". Die machen meines Erachtens gerade sehr gute Lyrics die zum Nachdenken anregen.
Ich quote einfach mal den Text:
Soll das alles sein?

sie weiß nicht mehr, wie lange das schon geht
doch für sie fühlt es sich an, als wär’ es ewig
sie und ihr Kind und die zwei verdammten Jobs
zum Sterben zu viel und zum Leben zu wenig
doch sie macht weiter weil sie weitermachen muss, keine Alternative
es gibt so viel, was auf der Strecke bleibt
ihr Glück und die Lust und vor allem die Liebe
nach nem harten Arbeitstag
keiner da der ihr sagt, dass er sie mag
und der Kleine hat auf diese Art
wieder mal nach seinem Vater gefragt
ich will dass du endlich einsiehst und ich mein es, wie ich’s sage
seit du drei bist stecken wir hier in dem Scheissdreck
weil der Feigling uns allein lässt
er wird nicht wiederkommen
bitte sprich nicht mehr davon
aber glaub mir, wir schaffen das schon

immer wenn die Nacht anbricht, immer wenn sie wach daliegt
fragt sie sich soll das alles sein soll das alles sein alles sein
immer wenn der Tag anbricht, immer wenn sie wach daliegt
fragt sie sich soll das alles sein soll das alles sein alles sein

tagsüber ist sie Kellnerin, abends wird noch geputzt
und gestern ist ihr im streit mit ihrem Sohn die Hand ausgerutscht
und es tut ihr leid, sie weiß Bescheid, eigentlich macht sie so was nicht
doch sie kann den traurigen Blick nicht ertragen
wenn sie ihn mal wieder zu Oma schickt
sie will nur dass es läuft für ihn
sie will, dass er mal Chancen hat
denn sie hat echt die Jobs so satt
aus dem Scheiss Annoncenblatt
bitte entschuldige, dass ich so selten da bin
nicht helfen kann bei deinen Hausaufgaben
ich schaff es auch wieder nicht zum Elternabend
und du weißt ja auch wie wenig Geld wir haben
ich hoffe du weißt wenn ich könnte
dann würd’ ich gerne mehr Zeit mit dir verbringen
aber mehr ist im Moment leider nicht drin

immer wenn die Nacht anbricht, immer wenn sie wach daliegt
fragt sie sich soll das alles sein soll das alles sein alles sein
immer wenn der Tag anbricht, immer wenn sie wach daliegt
fragt sie sich soll das alles sein soll das alles sein alles sein
immer wenn die Last so drückt, dass sie daran fast erstickt
wenn sie keinen Schlaf findet
fragt sie sich soll das alles sein soll das alles sein
soll das alles sein soll das alles sein alles sein

nach einer Nacht ohne Schlaf
sieht sie alles sonderbar klar
streicht ihrem Sohn noch mal durchs Haar
erinnert sich dann wies ohne ihn war
dann steht sie auf schaut auf die Uhr
nimmt ihren Mantel vom Haken im Flur
öffnet das Schloss geht aus der Tür
wie an jedem Tag doch sie weiss jetzt wofür
und egal was alle sagen es geht an mir vorbei
egal was sie erwarten es geht um uns zwei
auch wenn’s nicht immer leicht ist, dann soll das so sein
auch wenn der Weg weit ist ich geh nicht allein


immer wenn die Nacht anbricht, immer wenn du wach daliegst
fragst du dich soll das alles sein soll das alles sein alles sein
immer wenn der Tag anbricht, immer wenn du wach daliegst
fragst du dich soll das alles sein soll das alles sein alles sein
immer wenn die Last so drückt, dass du daran fast erstickst
wenn du keinen Schlaf findest
fragst du dich soll das alles sein soll das alles sein
soll das alles sein soll das alles sein alles sein

© by Fettes Brot http://www.fettesbrot.de
siehe auch http://www.fettesbrot.de

Wie ich finde eine sehr nachdenklich stimmende schöne kleine Geschichte. Auch die Lyrics der letzten Single "An Tagen wie diesen" ist sehr lesenswert!
Bild
Der verlorenste aller Tage ist der, an dem man nicht gelacht hat.

Nicolas de Chamfort

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Safira
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Beitrag von Safira »

Original von Jester
Naja, es ist da teilweise schon was Wahres dran, jedoch kann man das nicht verallgemeinern. Man muss auch mal über die Menschen nachdenken, die gar nicht die Gelegenheit haben jede Sekunde so zu leben wie sie wollen, geschweige denn zu genießen.
...und da ist auch was wahres dran, viele sind Gefangene ihres Lebensabschnittes und ihrer täglichen Aufgaben, im laufe der Zeit ergibt es sich einfach so und es liegt in der Natur der Sache. Aber auch hier kann es Momente geben, die intensiv erlebt und genutzt werden können. Das Zeitkonto mag in dieser Hinsicht auch bei jeden unterschiedlich sein, jedoch sollte man sich der Dinge die man hat und den Weg den man bereits zurückgelegt hat bewusst sein und gerade Kinder, sind wie ich finde, eine der besten Zeitinvestitionen, -der Sinn des Lebens überhaupt, auch wenn ich das nur anhand meines Neffens ein wenig nachvollziehen kann, da ich selber noch nicht geworfen hab :D.
Ich kenne Menschen die tatsächlich so leben wie sie wollen und ihr Zeitkonto bis zur letzten Minute ausreizen, aber glücklicher sind die
dann auch nicht.
Ich denke mal das es uns Menschen so in die Wiege gelegt worden ist,
das man immer nur zufrieden wäre mit dem was man haben "könnte".

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Cyrr
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Beitrag von Cyrr »

"Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, so würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen."
Martin Luther

Das Schneeglöckchen. Ich wünsche dir die Lebenskraft dieser Blume, die sich von Kälte, Eis und Schnee nicht unterkriegen läßt und zu ihrer Zeit blüht. Jedes Werden in der Natur, im Menschen, in der Liebe, muß abwarten, geduldig sein, bis seine Zeit zum Blühen kommt.
Dietrich Bonhoeffer, (1906 - 1945), deutscher evangelischer Geistlicher und Widerstandskämpfer im Dritten Reich, am 9.4.1945 in Flossenbürg hingerichtet

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snikk
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Beitrag von snikk »

vielleicht sollten wir uns ab jetzt lieber lyrisches eisen nennen ? :)


Aber hab noch nen arabisches sprichwort: Ärgere dich nicht über die Dornen, sondern erfreue dich an den Rosen

*fg*

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Beitrag von Komond »

A dream will always triumph over reality, once it is given the chance.
-- Stanislaw Lem


Und um beim Thema Zeit zu bleiben:

Die Menschen werden geboren, die Menschen sterben, und die Zeit
dazwischen verbringen sie mit dem Tragen der Digitaluhren.
-- Douglas Adams


Die Zeit ist kein Geld. Aber den einen nimmt das Geld die Zeit und den
anderen die Zeit das Geld.
-- Ron Kritzfeld

Wenn man zwei Stunden lang mit einem netten Mädchen zusammensitzt,
meint man, es wäre eine Minute. Sitzt man jedoch eine Minute auf einem
heissen Ofen, meint man, es wären zwei Stunden. Das ist Relativität.
-- Albert Einstein
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